Kunstwandeln

„Schöner habe ich Kunst noch nicht präsentiert gesehen. Da wo sie eigentlich hingehören - zu den Menschen.“ (aus einer Email von Bodo Ackermann, Besucher der Veranstaltung 2011)

Am Fuß der Sieben Berge liegen die beiden Dörfer Wallenstedt und Rheden, verbunden durch eine  einen Kilometer lange Kreisstraße, die K414. Kunstwandeln hat diese beiden Orte schon 2009 und 2011 durch eine ungewöhnliche Aktion für ein Wochenende ganz nah zusammengebracht. Eine ausgesuchte Gruppe von renommierten, deutschen KünstlerInnen stellt am 19. und 20. Juli in den beiden Orte aus, einbezogen wird auch der ortsansässige Bildhauer Otto Almstadt. Die KünstlerInnen werden an beiden Tagen anwesend sein und zu ihren Arbeiten Stellung nehmen können.

Die Ausstellungsorte sind bewusst in das ländliche Umfeld verlegt, ausgestellt wird in Scheunen, in Gärten, auf sonst unzugänglichen Höfen, einfach an ungewöhnlichen Orten. Die die beiden Orte verbindende Straße K414 wird an diesem Wochenende für den motorisierten Verkehr gesperrt sein, Spaziergängern und Radfahrern werden an diesen beiden Tagen die Straße für sich nutzen können. Entlang der Straße wird es verschiedene kulinarische Angebote regionaler Anbieter geben.

Um den Besuchern lange Wege zwischen den Orten zu ersparen, gibt es einen kostenpflichtigen Rikscha- bzw. Kutschenfahrbetrieb, der schon bei den letzten Malen rege in Anspruch genommen wurde. Die Besucher werden dazu angeregt, die Gemeinde bei  ihrem Gang zu den Ausstellungsstätten zu erkunden. Es bietet sich die Möglichkeit, die Dörfer und deren Gebäude anders und neu kennen zu lernen und zu erwandern.

Die Dorfbevölkerung wird intensiv in das Projekt miteinbezogen. Besonders Jugendlichen soll ein niedrigschwelliger Zugang zur Kunst geboten werden. Als Juniorpartner/in assistieren sie einem/einer  von ihnen gewählten Künstler/in an beiden Tagen, stehen Besuchern nach vorheriger Anleitung als Ansprechpartner für Fragen zu den Werken zur Verfügung und begleiten „ihre/n“ Künstler/in über den Tag. Begleitend gibt es an diesem Wochenende unterschiedliche kulinarische Angebote der ortsansässigen Gastronomie.

Ziele

Ziel der neuartigen Ausstellung ist es, wieder mehr Neugier bei Besuchern zu wecken und Kunst anders erfahrbar zu machen. Die für viele Menschen bestehende Hürde, eine Galerie, ein Museum oder einen nur für Kunst geschaffenen Ausstellungsraum betreten zu müssen, entfällt. Die Schönheit und der Reiz der Dörfer lassen sich oft über verborgene Juwelen abseits der Durchfahrtsstraßen entdecken. Die langsame Fortbewegung, das Wandeln, das Schlendern ermöglicht eine Entdeckertour durch beide Orte, zwar verbunden mit einem Ziel, doch immer wieder mit der Möglichkeit des Abweichens vom vorgegebenen Weg.

Durch die Einbeziehung der Dorfbevölkerung in die Veranstaltungsdurchführung ist eine neue Verbundenheit mit dem eigenen Lebens-Mittelpunkt, mit dem Dorf, zu spüren. Neue Blickwinkel tun sich auf, Alltägliches wird wieder zur Besonderheit, der Blick für die Umgebung wird geschärft. Die Förderung des Kunstverständnisses der Jugendlichen der beiden Dörfer ist ein weiteres Anliegen des Projektes. Durch ihre aktive Teilnahme und persönliche Ansprache kann die Hemmschwelle gegenüber Kunst und Fragen über Kunst abgebaut werden.

Träger

Der KulturKreis Gronau e.V. ist ein seit 20 Jahren bestehender Verein, der sich für die Förderung von Kunst und Kultur in Gronau und der näheren Umgebung einsetzt.